Im Waldviertel hat der Kriecherlbaum eine lange Tradition und dessen Früchte werden seit jeher geerntet. Doch die Kriecherl ist klein, die Ernte mühsam, die Früchte sind nicht steinlösend und daher erschwert zu verarbeiten.
Aber auch veränderte Essgewohnheiten, kulinarische Modeströmungen und eben vor allem die aufwändige Ernte und geringe Lagerfähigkeit haben dieser einst weit verbreiteten Obstart stark zugesetzt. Daher verlor diese Frucht die notwendige Aufmerksamkeit und Bedeutung. Die meisten Bäume wurden nicht gepflegt und fanden zu wenig Beachtung. Die Altbaumbestände vergreisen und sterben ab. Neue Bäume werden nicht gepflanzt obwohl sie einen großen Wert für unsere Kulturlandschaft darstellen. Bei jedem Betriebsumbau, -ausbau verschwinden die Kriecherlbäume rund um die Bauernhöfe und aus unserem Gebiet.
Aber noch gibt es sie, schon selten, oft versteckt und sehr ungepflegt. Wir werden sie wieder vermehren und wieder zum Erblühen bringen.